Eisenberger Straße 57 |
||||||
„Hier
leben, lieben und streiten Ute, Manfred, Alice und Therese Jaroch" -
dies steht heute am Eingang des Wohnhauses der Familie. |
||||||
Wilhelm Bauer (• 07.09.1875 Hermsdorf † 31.05.1948 Hermsdorf - Lehrer und Heimatforscher) befasste sich mit der Geschichte der Familie und dieses Hauses. Er hatte dort seine Kindheit verlebt. Erbaut wurde es von Johann Gottfried Bauer, (• 09.03.1810 in Hermsdorf † 30. 04.1887). Nach seiner Konfirmation nahm ihn der Bauer und Landfuhrmann Johann Gottlob Klaus als Fuhrknecht in Arbeit. Im Jahr 1835 machte sich Johann Gottfried Bauer als Fuhrmann selbständig. Er heiratete die älteste Tochter seines Fuhrherrn, die Johanna Rosine (Rosel) Klaus. Der Schwiegervater schenkte dem jungen Paare einen langen Streifen Wald (Gelänge), der vom Raudenbach (heute: Rathausplatz) bis an die alte Straße (heute: Feuerwehr) reichte. Damals noch mitten in den Wald hinein ließ Johann Gottfried Bauer sein neues Haus im Jahre 1836 erbauen. Auf die Lehm- u. Strohwände des 1. Stockes setzen die Zimmerleute das schöne Fachwerk des zweiten Stockes auf. Mit Eröffnung
der Bahnlinie Gera Weimar (29.07.1876) begann der Niedergang der Fuhrleute. Der Sohn von Johann Gottfried Bauer, Louis Bauer, wurde 1870 / 71 in den Krieg eingezogen und diente in Altenburg. Dieser errichtete 1879 die Scheune, die als Pferdestall, Wagenremise und Lagerstätte diente. |
||||||
1 = Haus Nr. 58 (früher Bahnhofstr. 4) -
im Haus waren: APAG, dann Eigentum der Stadt, danach Franz Mai, der seine Eisenberger Straße - Foto 2005 |
||||||
1991 restaurierte Manfred Jaroch die Fassade der Scheune. Das heutige Grundstück ist ca. 1100 Quadratmeter groß. Es reicht von der Eisenberger Straße bis zum City Point und umfasst das Wohnhaus mit Ladenfläche, die Scheune und ein Gartengrundstück. Wenn man vor dem Haus steht grenzt auf der linken Seite das Grundstück der Familie Fritsche und auf der rechten Seite das Haus von Foto Karsten an. Im Laufe der Zeit fanden verschiedene Umbauarbeiten am Haus statt. 1983 kauften Ute und Manfred Jaroch das Haus von Frau Sauer, die eine Urenkelin von Johann Gottfried Bauer war. Nach dem Kauf wurde ein Bad im Erdgeschoss eingerichtet, und die Alkoven (Nebenraum, Bettnische) im heutigen Wohnzimmer beseitigt, indem aus den Wänden der Lehm herausgenommen wurde und das Fachwerk erhalten blieb. Der Wohnraum wurde somit vergrößert. Eine Heizung wurde eingebaut und das Dach des Wohnhauses wurde in den 90er Jahren neu gedeckt. Viel Schutt wurde aus dem Haus getragen und Mängel beseitigt. Im Laufe seiner Hausgeschichte wurde die Straße mehrfach umbenannt:
Im Haus befand
sich schon immer ein Geschäft, wobei dieses am Beginn als Fuhrgeschäft
geführt wurde. Mit einem Leiterwagen wurden Waren über
die Grenzen Thüringens hinaus gebrachte. Nach der Wende eröffnete „elektronic Stadtroda" ein Elektronikfachgeschäft. Heute befindet sich dort das Büro der Ute Jaroch Sachverständige für Wärme- u. Feuchteschutz. |
||||||